DELTA DOPPELKORN BLUESBAND`s 30-jähriges Bühnenjubiläum
Eintritt: Vvk 6,00 € Location, Vvk Online 7,30 €, Ak 8 €
DELTA DOPPELKORN BLUESBAND
Es war irgendwann 1984, als sich sechs finstere Gestalten in einem flutfeucht müffelnden Keller unter der Veddel gegenüberstanden und erst mal nichts sagten, bis es dann einer doch tat: „Wer baut?“, war die erste Frage. Und sie ist auch heute immer noch aktuell, wenn die Delta Doppelkorn Bluesband probt. Manchmal bildet sie auch die ersten beiden Achtel des Anzählens: „Wer baut, zwo drei vier...“ Mit der Klärung dieser Frage war die Band gegründet und bereitete sich auf die Bühne vor. Ein Jahr sollte es dauern Vor 30 Jahren, 1985, war es so weit.
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Der erste Auftritt der Delta Doppelkorn Bluesband – Anlass war eine Hochzeit - ist keine Sache, über die die, die dabei waren, heute noch gerne sprechen. „Irgendwann habe ich mir einen Fahrstuhl gewünscht, mit dem ich dezent von der Bühne verschwinden kann“, sagt Gitarrist Jens Bergeest rückblickend. Immerhin war ein Anfang gemacht und die nachfolgenden Konzerte machten den verhunzten Auftakt schnell vergessen: Im Nu erspielten sich die „Doppelkörner“ in Harburg Kultbandstatus.
Den hält die Truppe seit mittlerweile drei Jahrzehnten. Dabei hat sich in der Band einiges getan und von der ursprünglichen Besetzung sind nur noch drei Musiker übrig: Tommy Haupt, damals Gitarre, heute Bass; Jens Bergeest, Gitarre und Michael „Minky“ Abraham an der Blues Harp, der diatonischen Mundharmonika. Minky Abraham setzt sich nach dem Jubiläum zur Ruhe – die Gesundheit. Ältester noch heute aktiver Neuzugang ist Sänger Lars Hansen, der 1988 bei der Delta debütierte, Schlagzeuger Michael Link kam 1996 in die Band und Keyboarder Kristian Vogelberg vor sieben Jahren. Außerdem hatten zahlreiche feste Größen der Harburger Rockszene, wie Drummer Robbie Schön, Bassist Kai Lüdemann oder die Gitarristen Volker Radow, Martin Pranzner und Günter Klahr kürzere oder längere Gastspiele bei der Delta Doppelkorn Bluesband.
Ihre treuesten Fans hat die Band seit eh und je in Harburg. „Jedes Mal, wenn wir begannen, weiter weg richtig Fuß zu fassen, passierte irgend etwas, das uns zurückwarf“, sagt Lars Hansen. „Mal erkrankten Bandmitglieder schwer, mal stiegen welche aus und mussten erst einmal ersetzt werden.“ Dem entgangenen Starruhm weint die Band allerdings nicht nach: „Das wäre auch mit zu viel Stress und Kompromissen verbunden“, sagt Hansen. „So wie das jetzt läuft, haben wir und das Publikum viel Spaß an der Sache.“
Wilde Rock'n'Roll-Geschichten hat die Delta auch im Nahbereich erlebt, wie zum Beispiel die, als ihr selbst ernannter Manager bei Verhandlungen für einen Auftritt zufällig auf einen langjährigen Gläubiger traf und erst einmal einem schmerzhaften Spontaninkasso unterzogen wurde oder die, als ein Kiezwirt wegen des Bierkonsums der Musiker die Gage einbehielt: „Seine Kabeltrommeln haben wir heute noch im Übungsraum“, sagt Hansen.
Der Sound der Delta Doppelkorn Bluesband ist kompromissloser Bluesrock nach Art von 70er-Jahre-Größen, wie Johnny Winter, Eric Clapton oder Rory Gallagher. „Früher wollten wir deren Stücke möglichst originalgetreu nachspielen“, sagt Gitarrist Jens Bergeest. „Mittlerweile spielen wir sie auf unsere eigene Art, das ist authentischer und macht mehr Spaß.“ Schlagzeuger Mitch Link, ursprünglich im Heavy-Metal beheimatet, und Bassveteran Tommy Haupt sorgen für druckvolle Rhythmen; Kris Vogelberg an Hammond-Orgel und E-Piano spielt mal Solo, mal Begleitung und vorne ackern Gitarrist Jens Bergeest, Harmonikabläser Minky Abraham und Sänger Lars Hansen, um es richtig krachen zu lassen. Hörproben dazu gibt es auf der Homepage der Band
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- Samstag, 20. Juni 2015 21:00